Unser Magen
(lat. Ventriculus)
Unser Magen – Verdauung Teil 1
Die Verdauung in unserem Körper beginnt schon während wir Nahrungsmittel im Mund kauen. Der Speichel weicht die Nahrung auf und erste Enzyme fangen an die Nahrung aufzuspalten. Angekommen im Magen geht es dann so richtig los.
⇒ Speiseröhre mündet in den Magen
⇒ Hohlorgang – gekrümmte nach links gerichtete Wölbung
⇒ Befindet sich unterhalb des Zwerchfells im oberen Abdomen
weitere anatomische Merkmale:
⇒ Pylorus (Pförtner): bildet den Übergang von Magen zum Zwölffingerdarm (Duodenum)
⇒ Form und Lage des Magens sind nicht gleichbleibend
→ abhängig von Füllungszustand
→ und Körperhaltung
Funktionen des Magens
Die Nahrung wie wir sie kennen aus Supermarkt und Co. ist für unseren Körper nutzlos. Sie muss erst durch viele Zwischenschritte nutzbar gemacht werden. Aber wie funktioniert das?
Um mit der Verdauung zu beginnen, müssen wir aber noch ein Stück weiter oben Starten. Im Mund. Denn hier beginnen schon die ersten Enzyme mit der Aufspaltung von Kohlenhydraten. Das dafür verantwortliche Enzym ist die Amylase.
Probieren sie es aus: Kauen sie am besten ein Stück Weissbrot. Und zwar so lange, bis es süß schmeckt. Dann nämlich hat die Amylase die Kohlenhydrate zu Maltose (kleinere Zuckerketten) gespalten. Beim Schluckvorgang, schiebt sich der Kehldeckel über die Luftröhre, sodass die Nahrung nicht den falschen Abzweig an der Kreuzung nimmt.
Angekommen im Magen begrüßt den Speisebrei ein unangenehmes saures Milieu. Die Magensäure (0,5%ige Salzsäure) hat einen ph – Wert von 0,8 -1,6. Sie soll den Speisebrei weiter zersetzen. Jetzt kommt ein weiteres Enzym ins Spiel, das Pepsin. Dies spaltet Eiweißmoleküle auf. Durch die ständige Bewegung des Magens, wird alles gut durchgemischt. Sind die Nahrungsbestandteile ordentlich zerkleinert, werden sie durch den Ringmuskel, dem Pylorus oder auch Pförtner genannt, am Ende des Magens in kleinen Portionen an den Zwölffingerdarm weitergegeben.
Woher kommt das Magenknurren?
Unser Magen als „Klangkörper“. Das bestialische Knurren wenn wir Hunger haben, kennt jeder nur allzu gut. Unser gesamter Verdauungstrakt steht in ständiger Bewegung um alle Verdauungssäfte der einzelnen Organe ständig weiterzutransportieren. Ebenso ist unser Magen immer in Bewegung. Er kontrahiert (zieht sich zusammen) und enspannt sich wieder. Solange Nahrung im Magen vorhanden ist, bekommen wir davon nichts mit. Ist der Magen aber leer wird er zum Klangkörper und versetzt durch seine Bewegungen die Luft in Schwingung, der Magen knurrt.
Kann sich der Magen selbst verdauen?
Der Magen besitzt eine Schleimhautschicht. Diese kleidet die gesamte Fläche des Magens aus und schützt somit vor der aggressiven Magensäure. Zudem wird die Magensäure erst innerhalb des Magens durch chemische Zusammensetzung verschiedener Bestandteile gebildet.
Erkrankungen des Magens
⇒ Magenschleimhautentzündung
⇒ Reizmagen
⇒ Magenkrebs
⇒ Magengeschwür
Symptome
Allgemeine Symptome bei Erkrankungen des Magens sind Übelkeit, Erbrechen, Druckgefühl im Oberbauch, sowie Appetitlosigkeit und Druckschmerz im Magenbereich.
Magenschleimhautentzündung: Meist hervorgerufen durch ein Ungleichgewicht von Säureproduktion und Säureschutzmantel im Magen. Durch dieses „Loch“ im Schutzmantel, greift die Magensäure die Schleimhäute an, es findet eine Entzündungsreaktion statt. Auslöser können Alkohol und Nikotinkonsum sein, aber auch eine Infektion mit Bakterien oer Viren.
Reizmagen: Ohne eine Erkrankung zugrundeliegend, ist der Reizmagen eine der häufigsten Beschwerden. Wahrscheinlich durch psychischen Stress oder Nahrungsunverträglichkeiten ausgelöst.
Magenkrebs: Ebenso wie eine Magenentzündung, kann eine dauerhafte Belastung durch Schadstoffe wie Nikotin und Alkohol auch zu Magenkrebs führen.
Magengeschwüre: Je nachdem wie tief in die Magenwand ein Geschwür reicht, kann es zu unterschiedlichen Beschwerden kommen. Im schlimmsten Fall wächst das Geschwür bis zu den Blutgefäßen und kann starke bis stärkste Blutungen hervorrufen. Schwarz gefärbter Stuhlgang sollte ein eindringliches Warnsignal sein, dass eine Blutung v.a. im Bereich des Magens vorhanden ist.
Unser Magen
♦ feste Nahrung bleibt bis zu 5 Stunden in unserem Magen
♦ Das Füllungsvolumen beträgt zwischen 1,2 Liter bis 1,6 Liter
♦ Der Magen arbeitet „Autonom“ – wird durch das vegetative Nervensystem gesteuert
♦ Pro Tag werden ungefähr 2 Liter Salzsäure produziert
♦ Die Verdauung beginnt schon im Mund, dazu werden ca. 1,5 Liter Speichel pro Tag produziert
♦ Ringförmige Muskeln um unsere Speiseröhre herum. Durch Kontraktion werden Speisen so in den Magen befördert. Das funktioniert auch über Kopf!