Körperkompass – DünndarmDünndarm

DünndarmUnser Dünndarm
(lat. Intestinum tenue)

Unser Dünndarm – Verdauung Teil 2

Nachdem unsere Nahrung den Pförtner (Pylorus) hinter sich gelassen hat, betreten wir nun den Dünndarm. Erfahren sie welche Fantastischen Möglichkeiten unser Körper hat aus jeder Nahrung das maximum an Nährstoffen herauszuholen.

Anatomie des Dünndarms:

⇒ Unterteilt in 3 Bereiche:
⇒ Duodenum ( Zwölffingerdarm )
⇒ Jejunum ( Leerdarm )
⇒ Ileum ( Krummdarm )

weitere anatomische Merkmale:

⇒ Der Zwölffingerdarm schmiegt sich in einer C – Form um den Kopf der Bauchspeicheldrüse
⇒ Darmzotten & Darmkrypten – Zotten sind Fingerförmige Wölbungen, Krypten hingegen sind Einsenkungen des Epithels in die Schleimhaut
⇒ Befindet sich um Unterbauch

Funktionen des Dünndarms

Der gesamte Dünndarm ist der Hauptort der Verdauung. Nachdem Der Nahrungsbrei den Pylorus (Pförtner – Übergang vom Magen zum Zwölffingerdarm) hinter sich gelassen hat, gelangt er zunächst in das Duodenum (Zwölffingerdarm) welcher C – förmig um den Kopf der Bauchspeicheldrüse verläuft. Zunächst wird der Nahrungsbrei entsäuert, da er noch einen sehr niedrigen ph-Wert durch die Magensäure besitzt und somit die empfindliche Darmschleimhaut verätzend könnte. Hier findet zunächst noch eine enzymatische Verdauung statt. Der Bauchspeicheldrüsengang müdet zusammen mit dem Gallengang in den Zwölffingerdarm. Durch die Enzyme der Bauchspeicheldrüse werden nun Proteine, Kohlenhydrate und Fette aufgespalten und mit Hilfe der Gallenflüssigkeit werden die Fette zudem emulgiert. (Mehr dazu unter „Gallenblase“ ; „Leber“ ; „Bauchspeicheldrüse“)

Die Nahrungsbestandteile werden nun von der Darmwand resorbiert und über das Blut zur Leber transportiert. (Mehr dazu unter „Leber“)

Schließlich erreicht der Nahrungsbrei das Ende des Dünndarms und mündet über die Bauhin´sche Klappe in den Dickdarm.

Erkrankungen des Magens

Zwölffingerdarmgeschwür (Ulcus duodeni)
Morbus Crohn
⇒ Zöliakie
⇒ Dünndarmkrebs

Symptome

Zwölffingerdarmgeschwür: Ähnlich dem Magengeschwür tritt hier eine Schädigung der Schleimhaut, entweder durch ein Mangel an schützenden Substanzen (Bicarbonat / Prostaglandin) oder durch entzündliche Prozesse, ein. In Folge dessen kann es je nach Tiefe des Geschwüres bis hin zu Blutgefäßen zu inneren Blutungen kommen die auch lebensgefährlich sein können.

Morbus Crohn: Eine chronische Entzündung der Darmschleimhaut. Diese kann sich sogar von Mund bis After ausbreiten, also den gesamten Verdauungstrakt befallen. Häufig werden auch Psychosoziale Ursachen beschrieben die mit dem Auftreten der Krankheit in Zusammenhang gebracht werden. Symptome sind unter anderem: Schmerzen im rechten Unterbauch, Fieber, Appetitlosigkeit, Durchfall (kann auch blutig sein, durch die entzündlichen Prozesse verursacht). Aber auch außerhalb des Darmtraktes können Symptome auftreten (extraintestinale Manifestationen), wie z.B. Hautgeschwüre, Entzündungen des Unterhautfettgewebes oder auch Entzündungen des Auges.

Zöliakie: Ist eine Form der Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Speziell hier kommt es zu einer Immunreaktion gegen Gluten. Durch diese Reaktion können Glutenbestandteile in die Schleimhaut eindringen und dort eine schwere Autoimmunreaktion auslösen die zu einer chronischen gewebezerstörenden Entzündung führen kann.
Zu allgemeinen Symptomen wie Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust und Bauchschmerzen kommen Durchfälle (insb. Fettstühle) und ein dicker, aufgeblähter Bauch.

Dünndarmkrebs: Wie bei vielen Krebsarten ist kaum eine Früherkennung möglich. Dringender Handlungsbedarf besteht bei andauernden Schmerzen im Mittelbauch und Blutbeimengungen im Stuhlgang.

Unser Dünndarm

♦ Besitzt eine Gesamtoberfläche von ca. 60m²
♦ Der Name Zwölffingerdarm kommt daher, dass die Länge 12 Fingerbreiten entspricht. Wer hätte das gedacht?
♦ Resorption von 9 Litern Flüssigkeit pro Tag – darunter Verdauungssäfte, Speichel und von extern zugeführte Flüssigkeit in Form von Nahrung und Getränken
♦ Agiert autonom
♦ Es führen weit mehr Nervenstränge von unserem Darm zum Gehirn als umgekehrt
♦ ca. 3-5 Meter lang
♦ Der Dünndarm registriert eigenständig fremde Eiweißmoleküle die dort nichts zu suchen haben und alamiert selbständig das Immunsystem